Gemeinsamer Workshop der Arbeitskreise „Langlebige Software-Systeme“ (L2S2),
„Modellgetriebene Software-Entwicklung“ (MDA) und „Traceability/Evolution“
akl2s2.ipd.kit.edu/veranstaltungen/mmsm2018/
im Rahmen der Konferenz Modellierung 2018, 21. – 23. Februar 2018 in Braunschweig
modellierung2018.wordpress.com
Forderungen nach permanenter Änderbarkeit und nach verbesserten Qualitätseigenschaften von Softwaresystemen wie Performanz, Sicherheit und Zuverlässigkeit erfordern umfangreiche und regelmäßige Modernisierungsmaßnahmen. Zur Modernisierung zählen sowohl die Migration auf eine neue technische Plattform oder in eine andere Einsatzumgebung (Portierung) als auch Anpassung der Software zur Erfüllung geänderter funktionaler und nicht-funktionaler Anforderungen (Wartung oder Erweiterung). Diese Forderungen werden umso
drängender, je wichtiger diese Systeme für Geschäftsprozesse und Produkte sind. Wegen der Kritikalität und der Größe vieler Systeme beinhaltet die Modernisierung sehr komplexe Aufgaben mit hohen Kosten und großen Risiken. Die Verwendung von Modellen kann helfen, die Komplexität zu beherrschen und durch frühzeitige Bewertung von Qualitätseigenschaften die Risiken zu verringern. Der Workshop dient der Identifikation neuer Forschungstrends auf Basis des aktuellen industriellen Bedarfs, der Suche nach geeigneten Ansätzen zur Problemlösung sowie zum Austausch von Erfahrungen mit modellbasierten und modellgetriebenen Techniken und Methoden für die Softwaremodernisierung. Er richtet sich an Wissenschaftler und Praktiker. Beiträge werden insbesondere zu der folgenden, nicht abschließenden Liste von Themen erwartet:
Zum Workshop können sowohl wissenschaftlich-technische Beiträge als auch Praxis-/Erfahrungsberichte eingereicht werden. Sie sollen eine Länge von 6–12 Seiten im LNI-Format haben. Die eingereichten Beiträge werden von einem Programmkomitee begutachtet und für den Workshop ausgewählt. Die elektronische Einreichung der Beiträge im PDF-Format und die Begutachtung erfolgen über den zugehörigen Track der Modellierung 2018 in EasyChair: https://easychair.org/conferences/?conf=modellierung2018.Die akzeptierten Beiträge werden elektronisch im Workshop-Band der Modellierung 2018 publiziert (CEUR-WS).
Einreichung der Beiträge: 1. Dezember 2017
Benachrichtigung der Autoren: 18. Dezember 2017
Einreichung der Endfassung: 10. Januar 2018
Workshop: 21. Februar 2018
Der eintägige Workshop im Programm der Konferenz „Modellierung 2018“ bietet neben Präsentationen der akzeptierten Beiträge Raum für viele Diskussionen. Insbesondere sollen mit den Teilnehmern/-innen aktuelle Forschungsfragen und Themen der Softwaremodernisierung in Wissenschaft und Praxis diskutiert werden. Eröffnet wird das Programm durch einen eingeladenen Vortrag.
Die Workshop-Proceedings sind bei CEUR erschienen und zu finden unter: http://ceur-ws.org/Vol-2060/.
9:00 Uhr Eröffnung
9:15 Uhr Keynote-Vortrag Markus Völter (itemis AG) Mit DSLs zu nachhaltigen Systemen (Abstract siehe unten)
10:00 Uhr Vortrag Jens Zimmermann (Altran Deutschland S.A.S. & Co. KG) Modernisierung durch Einführung einer domänenspezifischen Sprache für die Software-Architektur - eine Fallstudie
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 Uhr Vortrag Kenny Wehling (Volkswagen AG) Automatisierte Identifizierung von Restrukturierungspotentialen in Systemvarianten zur Reduzierung unnötiger IT-Komplexität
11:30 Uhr Vortrag Harry Sneed (SoRing Kft), Sonja Schuster (ReqPool GmbH) Rückwärtsmodellierung bestehender Finanzdienstleistungssysteme
12:00 Uhr Vortrag Ivan Jovanovikj, Enes Yigitbas, Stefan Sauer (Universität Paderborn) Test Case Migration: A Reference Process Model and its Instantiation in an Industrial Context
12:30 Uhr Mittagessen
13:30 Uhr Working Session
15:00 Uhr Ende
Abstract zur Keynote von Markus Völter:
Einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren bei der Modernisierung von Altanwendungen ist es, dafür zu sorgen, dass nicht in einigen (wenigen) Jahren wieder die gleichen Probleme auftreten wie mit dem Altsystem: lange und teure Änderungszyklen, unverständliche/vergrabene Fachlogik, Feststecken in (ver-)alt(et)en Implementierungstechnologien.
Aus meiner Sicht gibt es daher zwei essentielle Randbedingungen: die Entkopplung von Technik und Fachlichkeit sowie eine direktere Einbindung der Fachexperten bei Implementierung und Test eben jener Fachlichkeit.
Domänenspezifische Sprachen versprechen beides: Eine gut designte Sprache erlaubt es den Fachlern, die Fachlogik direkt zu spezifizieren und in einer IDE interaktiv zu testen -- im Prinzip völlig ohne die Einbindung der Techniker. Die Spezifikationen sind formal genug, um sie durch Interpretation oder Codegenerierung direkt in das Ziel-Softwaresystem zu überführen. Durch Portierung von Generator oder
Interpreter wird eine Migration der Implementierungstechnik einfacher. Und ja, man bindet sich an das Modellierungswerkzeug; aber auch hier gibt es glaubwürdige Strategien, um nicht in einer Technologiesackgasse zu enden.
Im Vortrag argumentiere ich für das hier beschriebene Vorgehen, beschreibe einige relevante Aspekte von Modellierungswerkzeugen und illustriere den Ansatz mit Beispielen aus konkreten Projekten.
Stefan Sauer, Universität Paderborn [Kontakt]
Steffen Becker, Universität Stuttgart
Robert Heinrich, KIT Karlsruhe
Marco Konersmann, Universität Duisburg-Essen
Matthias Riebisch, Universität Hamburg
Kontakt: sauer@sicp.upb.de